Die EUROGUSS
ist DER Treffpunkt, wenn es um Druckguss geht
Christopher Boss, Leiter und internationaler Produktmanager der EUROGUSS
Bild: NürnbergMesse
Die Vorbereitung zur EUROGUSS 2020, die vom 14. bis 16. Januar 2020 im Messezentrum Nürnberg stattfindet, laufen auf Hochtouren. Wir haben mit Christopher Boss, Leiter und internationaler Produktmanager der EUROGUSS, über den aktuellen Stand der Planung, die Highlights und die Entwicklung der Messe gesprochen.
Herr Boss, das vergangene Jahr 2018 kann man ja fast schon als internationales
Druckgussjahr für die EUROGUSS und die gesamte Produktfamilie bezeichnen. Wie ist
Ihr Fazit, sind Sie zufrieden mit der Entwicklung der Messen?
Christopher Boss: "Ich bin sehr zufrieden, denn wir können auf ein äußerst erfolgreiches Jahr für die internationale Druckgussbranche zurückblicken. Der globale Markt ist derzeit ziemlich stabil und entwickelt sich, trotz leichter Unsicherheit in der Branche, positiv. Es gibt eine starke Nachfrage nach Druckguss und Unternehmen produzieren teilweise an der Kapazitätsgrenze und expandieren in Wachstumsmärkte. Aber auch für die EUROGUSS sowie die internationalen Ableger war es ein sehr gutes Jahr. Eingeleitet wurde es durch die EUROGUSS in Nürnberg, gefolgt von der CHINA DIECASTING in Shanghai. Auf Wunsch der Branche haben wir 2018 erstmals die EUROGUSS Mexico sowie EUROGUSS Asia Pacific in Thailand durchgeführt und konnten die EUROGUSS Familie um strategisch wichtige Märkte erweitern. Abgeschlossen wurde das Jahr dann durch die ALUCAST in Indien. Wir sind äußerst zufrieden mit der Entwicklung der Messen und blicken mit Stolz auf das stetige Wachstum unserer EUROGUSS Family."
Die vergangene EUROGUSS erzielte mit 641 Ausstellern, 18.758 m² Ausstellungsfläche
und 15.354 Besuchern Bestmarken. Wie laufen die Messevorbereitungen für dieses Jahr?
Christopher Boss: "Die EUROGUSS 2018 hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen. Es war die bisher größte und erfolgreichste EUROGUSS. Wir hatten mehr Aussteller, mehr Fläche und fast 30 % mehr Besucher, was fantastisch und sicherlich nicht alltäglich ist. Entscheidend und aus meiner Sicht fast noch wichtiger ist aber auch, dass die Qualität der Fachbesucher stimmt. Eine Umfrage ergab, dass 97 % der Aussteller mit Besucherqualität zufrieden waren und ihre Zielgruppe erreichen konnten. Weit über die Hälfte der Besucher befinden sich in leitenden Positionen mit Entscheidungsbefugnis. Auch die Besucher waren mit dem Messeangebot äußerst zufrieden und konnten ihre Ziele erfolgreich umsetzen. So können wir bei der EUROGUSS eine hohe Gesamtzufriedenheit vorweisen. Das freut mich und bestärkt uns, dass wir mit unserem Konzept richtigliegen. Das merken wir auch bei den Vorbereitungen. Trotz einer teilweise vorhandenen Unsicherheit im Markt, spüren wir das bei der EUROGUSS überhaupt nicht. Im Gegenteil, es läuft richtig gut. Mehr als 80 % der Standfläche ist bereits gebucht. Aussteller, die noch dabei sein wollen, sollten sich also beeilen. Das zeigt uns, dass sich die EUROGUSS als internationaler Treffpunkt der Druckgussbranche bewährt hat."
Aus welchen Bereichen und Ländern kommen die Aussteller?
Christopher Boss: "Der größte Anteil der Aussteller kommt weiterhin aus Europa, die meisten davon aus Deutschland und Italien. Der Anteil internationaler Aussteller liegt bei über 50 Prozent, mit steigender Tendenz, aber weiterhin mit einem starken Fokus auf Europa. Die EUROGUSS ist die einzige Veranstaltung, die die gesamte Druckguss-Prozesskette abbildet. Daher haben wir natürlich ein breites Themenspektrum auf der Messe. Die meisten Aussteller sind Druckgießereien. Aber auch Aussteller aus den Angebotsgruppen Formen und Zubehör, Gussnachbearbeitung, Druckgussmaschinen, Oberflächentechnik sowie Forschung und Entwicklung sind zahlreich auf der Messe vertreten. Zu den beiden letzteren gibt es ja auch Sonderflächen. Den Pavillon Oberflächentechnik führen wir 2020 in Kooperation mit unserem Partner fairXperts durch. Diese haben ein sehr gutes Branchennetzwerk, vor allem für den Bereich Entgrattechnologie. Die Sonderschau "Forschung die Wissen schaf(f)t" richtet sich an Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Forschung nimmt einen wichtigen Teil bei der EUROGUSS ein, da sie die Zukunft der Branche vorgibt. Ein Ziel ist auch die internationale Vernetzung der Forschungseinrichtungen, aber auch das Thema Recruiting. Für Unternehmen wird es immer schwieriger, geeignete Fachkräfte zu finden. Wir wollen die Unternehmen unterstützen, auf sich aufmerksam zu machen und geeignete Kandidaten zu finden."
Was gibt es Neues bei der EUROGUSS 2020 und gibt es
besondere Highlights und Schwerpunktthemen?
Christopher Boss: "Neben den eben schon erwähnten Sonderflächen, wird es bei der EUROGUSS 2020 erstmals die Sonderschau "Additive Fertigung" geben, denn 3D-Druck wird auch im Bereich Druckguss immer wichtiger. Große Gießereien nutzen dieses Fertigungsverfahren beispielsweise bereits bei der Produktion von Prototypen. Zudem bietet das Verfahren für den Bereich Werkzeug- und Formenbau interessante Lösungen. Das Ziel ist die gesamte Wertschöpfungskette darzustellen, so dass Interessierte einen guten Einblick über die Möglichkeiten von additiver Fertigung erhalten. Eine weitere Neuheit ist der Gemeinschaftstand "Innovation made in Germany". Das ist eine vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Messeteilnahme für junge innovative Unternehmen. Wir erhoffen uns dabei vor allem auch Firmen anzusprechen, die nicht ausschließlich im Druckguss unterwegs sind, für die diese Branche aber spannend ist. Die Standkosten können dabei bis zu 60 % erstattet werden.
Für die EUROGUSS 2020 haben wir zudem etwas an der Hallenaufteilung gearbeitet, was uns wiederum mehr Flexibilität bietet. Zum einen ist Platz für weitere Aussteller, zum anderen können wir aber auch Vergrößerungswünschen nachkommen. Teilweise haben Aussteller ihre Fläche sogar verdoppelt. Durch die neue Halleneinteilung ergibt sich aber noch ein weiterer Vorteil: Wir können einen zweiten Eingang nutzen mit direktem Zugang zur U-Bahn. Das ist gut, denn mittlerweile reisen immer mehr Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln an.
Was ich noch erwähnen möchte ist der Druckgusstag. Der ist zwar nicht neu, hat sich aber bewährt und wird in der Branche als Wissensplattform sehr geschätzt. Darüber hinaus planen wir weitere Vortrags-Session zu den Sonderthemen Oberflächenbearbeitung und Entgratung oder Additive Fertigung. Traditionell findet ebenfalls wieder die Auszeichnung der Druckguss-Wettbewerbe statt."
Was sind das für Wettbewerbe und wer wird ausgezeichnet?
Christopher Boss: "Die Wettbewerbe finden für die wichtigsten Druckgusswerkstoffe Aluminium, Zink und Magnesium statt und werden von den jeweiligen Fachverbänden durchgeführt. Sie sollen die hohe Qualität, die vielseitigen Anwendungsbereiche und die Potentiale von Druckguss aufzeigen. Ziel ist es, das Interesse an den Leichtmetallen zu verstärken und die Leistungsfähigkeit der teilnehmenden Gießereien zu demonstrieren."
Warum sollten Unternehmen die EUROGUSS 2020 besuchen?
Christopher Boss: "Die EUROGUSS ist DER Branchentreffpunkt für die Druckgussindustrie - eine Industrie, die sonst oftmals nicht im Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung steht, obwohl ich mir sicher bin, dass jeder die Produkte in der täglichen Verwendung hat. Die Werkstoffe Aluminium, Magnesium und Zink sind flexibel für verschiedenste Anwendungsbereiche nutzbar. Wir wollen daher auch Besucher aus Unternehmen, die bisher noch keinen Druckguss verwenden, gewinnen und sie von den Vorteilen dieses Fertigungsverfahrens überzeugen. Wir bieten den Unternehmen die richtige Plattform, in Europa, aber mit unserer EUROGUSS Family auch in anderen Teilen der Welt und das Portfolio wächst stetig weiter. Die EUROGUSS ist mehr als nur eine Fachmesse, sie ist DIE Messe für Druckguss und die gesamte Wertschöpfungskette. Sie zeigt aktuelle Trends, Entwicklungen, neue Wege sowie innovative Produkte und Lösungen. Sie ist die Anlaufstelle, wenn es um Druckguss geht. Hier treffen und vernetzen sich Experten und das soll auch so bleiben. Deswegen arbeiten wir stetig daran, das Konzept zu verfeinern und auf die Bedürfnisse der Branche zu reagieren."
Quelle: NürnbergMesse